Réseau Migrations Etudiantes
Studentische Migration Forschungsnetzwerk

Coordinateurs/Koordinators : Natalia Tikhonov, Hartmut Peter

Positionen zu einem Forschungsnetzwerk „STUDENTISCHE MIGRATION IN UND NACH EUROPA“ mit chronologischem Schwerpunkt Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg:

Hartmut Rüdiger Peter

Die Diskussionen am „Runden Tisch“ in Genf sowie die informellen Gespräche haben ergeben, dass eine weitere Zusammenarbeit übereinstimmend als sehr wünschenswert angesehen wird. Ziel sollte es sein, die studentische Migration als komplexes internationales Phänomen mit Anschlussmöglichkeiten zu verschiedenen aktuellen Forschungen u.a. auf den Gebieten der Ideen-, Eliten- oder Hochschulgeschichtsschreibung durch die Koordination bereits laufender und die Anregung neuer Vorhaben sowie die Einbeziehung eines möglichst breiten internationalen Kreises von Wissenschaftlern tatsächlich in seiner Internationalität zu erforschen. Angesichts der Vielfalt der Probleme, der Interdisziplinarität des Themas, des unterschiedlichen Forschungsstandes und der differierenden Forschungsinteressen erscheint dabei ein Projekt mit stark formalisierten Strukturen und einer genau definierten Agenda wenig sinnvoll. Wir schlagen für die Form der weiteren Zusammenarbeit vor:
1. Die Zusammenarbeit sollte in der Form regelmäßiger thematischer Tagungen und Workshops erfolgen, in deren Ergebnis ein ständiges Netzwerk interessierter Wissenschaftler gebildet wird. Der Kreis ist so auszuweiten, dass die wichtigen an der Migration in und nach Europa beteiligten Herkunfts- und Zielländer noch besser repräsentiert sind. Dies betrifft einerseits europäische Herkunftsregionen oder Zielländer wie Belgien und die Niederlande, Großbritannien, Österreich, Skandinavien, die iberische Halbinsel, Polen Tschechien und die Slowakei, andererseits die außereuropäische Migration nach Europa, u.a. aus den Asien (Japan: Prof. Hayashima), Nordafrika (Dr. Abdelkader Latreche), den USA und Kanada.
2. Für eine effektive Arbeit ist ein Mindestmaß an Strukturen nötig. Zwei Koordinatoren (zum gegenwärtigen Zeitpunkt Natalia Tikhonov und Hartmut Rüdiger Peter) übernehmen die Organisation der Zusammenarbeit. Das wissenschaftliche Komitee der Tagung in Genf (Wladimir Berelowitch, Philippe Braillard, Anatolij Ivanov, Victor Karady, Michael G. Müller, Claudie Weill) sollte informell weiter bestehen und beratend die Arbeit unterstützen.
3. Zu einzelnen Themen, der Arbeit mit Datenbanken oder zur Vorbereitung von Tagungen und Publikationen sollen Arbeitsgruppen gebildet werden.
4. Für die Kommunikation und die schnelle Präsentation von Forschungsergebnissen bietet sich eine gemeinsame Website an. Ein konkretes Angebot von Philippe Rygiel, uns auf der Webseite von Clio zu präsentieren, liegt bereits vor.
5. Beim Verlag Peter Lang wird eine wissenschaftliche Reihe ins Leben gerufen. Herausgeber der Reihe sind Hartmut Rüdiger Peter und Natalia Tikhonov. Im Abstand von etwa 2 Jahren werden Tagungsberichte, thematische Sammelbände und wissenschaftliche Monographien von ständigen Mitarbeitern des Netzwerkes und in das Profil der Reihe passende Arbeiten anderer Kollegen veröffentlicht.


II
Die bisherigen Tagungen zum Thema studentische Migration haben jeweils einen Kreis interessierter Kollegen vereint, die mit unterschiedlichen Fragestellungen, zu verschiedenen geographischen Räumen und historischen Perioden, aus einer gesamteuropäischen oder lokalen Betrachtungsperspektive, auf der Basis verschiedener Quellen und mit unterschiedlichen Methoden überwiegend Einzelprobleme bearbeiten. Dabei wurden Ergebnisse längerfristiger Forschungen oder erste Annäherungen an das Thema berichtet. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit setzt voraus, die Klärung methodischer und inhaltlicher Fragen fortzuführen, wobei zunächst folgende Prioritäten zu setzen wären: .
1. Der Austausch über den gegenwärtigen Forschungsstand (jeweils national wie international) ist zielgerichtet weiter zu führen. Dabei sind sowohl bisher bearbeitete Themen als auch Defizite kenntlich zu machen und aktuelle Erkenntnisinteressen zu benennen. Angestrebt wird eine umfassende internationale Bibliographie zur Geschichte der Studentenmigration.
2. Eine weitere Aufgabe des Netzwerkes ist die gegenseitige Information über die Materialsituation in den Herkunfts- und Zielländern der Wanderungsbewegungen, angefangen von Besonderheiten der Quellen über interessierende Archive und Bestände sowie ihre Nutzungsbedingungen (einschließlich der geltenden Bestimmungen des Datenschutzes) bis hin zur zeitgenössischer Publizistik sowie biographischen Quellen.
3. Im Kontext der Quellen oder separat ist über das statistisch verwertbare Material und seine voraussichtlich sehr unterschiedliche Qualität zu diskutieren. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, um sinnvolle Möglichkeiten aufeinander abgestimmter oder wenigstens koordinierter sozialstatistischer Untersuchungen mit Hilfe von Datenbanken entwickeln zu können.
4. Nicht nur in diesem Zusammenhang ist auch über Begriffe und Kategorien zu sprechen. Dabei geht es ganz pragmatisch zunächst auch darum, aus der Verschiedenartigkeit der Sprachen und Wissenschaftskulturen resultierende Verständnis- und Kommunikationsprobleme zu überbrücken.
5. Eine chronologische Eingrenzung unseres gemeinsamen Arbeitsfeldes ist notwendig, sollte aber nicht zu starr sein. Sinnvoll erschein die Definition eines Kernbereichs, in dem sich die Interessen der meisten an einer permanenten Mitarbeit interessierten Kollegen berühren und der nach unserer Auffassung von der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg reicht. Ältere Wanderungsphänomene und auch aktuelle Aspekte des Themas sind damit nicht ausgegrenzt, sondern je nach Interesse und Kapazität ebenfalls zu berücksichtigen.
6. Wie unter 1. bereits angeführt, ist der Austausch über die jeweiligen Forschungsinteressen und Fragestellungen sowie bereits bestehende und in der Perspektive plausible Anschlussmöglichkeiten an weitere sozialgeschichtliche Forschungsthemen weiter zu diskutieren. (Siehe hierzu auch die im Abschnitt III zusammengefassten Themenbereiche). Hier sollte es zunächst darum gehen, bereits bestehende gemeinsamen Schnittmengen zu benennen, in deren Rahmen relativ rasch und ergebnisorientiert zusammengearbeitet werden kann.
7. Über dieses Mindestmaß an Koordination hinaus ist darüber hinaus anzustreben, dass sich alle an einer mehr als nur episodischen Zusammenarbeit oder an Teilaspekten interessierten Kollegen darüber austauschen, welche neuen Forschungsansätze gerade durch die internationale Betrachtungsperspektive und die Bündelung von internationaler wissenschaftlicher Kompetenz und Kapazität sinnvoll erscheinen.


III
In den bisherigen Diskussionen hat sich ein Spektrum von Forschungsrichtungen und konkreten Themenstellungen für ein Forschungsnetzwerk zur Geschichte der studentischen Migration in Europa herauskristallisiert. Im Folgenden sollen laufende Forschungsthemen und bestehende Forschungsinteressen resümiert und mögliche inhaltliche Grundlinien einer im oben umrissenen Sinne gestalteten Zusammenarbeit entworfen werden. Die Systematisierung ist dabei vor allem pragmatischer Natur und keine starre Zuordnung, da die in den verschiedenen Themenkreisen zusammenfassten Fragen einander in ganz unterschiedlicher Weise überschneiden bzw. auf einander aufbauen. Die Zusammenstellung ist sicher unvollständig. Sie soll es erleichtern, Teil- oder Einzelprojekte in den Gesamtkontext einzuordnen und Möglichkeiten paralleler, vergleichender oder gemeinsamer Untersuchungen zu erschließen.
1. Zu einem ersten Themenkreis, der von der Perspektive der Ausgangsländer ausgeht und Ursachen, Ziele und Motive der Entscheidung für ein Studium im Ausland zum Gegenstand hat, gehören u.a. Fragen nach:
- Besonderheiten nationaler Hochschulsystem und ihr Einfluss auf Wanderungsprozesse, insbesondere das Angebot an Studienplätzen in sein Verhältnis zum bestehenden Bedarf und zur Nachfrage qualifizierter Mittelschulabgänger,
- Staatliche Hochschulpolitik gegenüber sozialen, ethnischen und konfessionellen Gruppen bzw. Minderheiten als Auslöser oder Katalysator von akademischer Abwanderung,
- Haltung von gesellschaftlichen Gruppen bzw. Organisationen gegenüber dem Studium an Hochschulen im Ausland (generell, in bestimmten Ländern oder Fachrichtungen): von gezielten Programme über verschiedene Formen von Förderung über Duldung bis hin zu Gegenmaßnahmen,
- Frauenstudium,
- Bedeutung ausländischer Abschlüsse für berufliche und soziale Karrieren,
- Allgemeine politische Konstellationen mit Einfluss auf die Entscheidung für ein Studium im In- oder Ausland, wie politische Unruhen, Verfolgung von Minderheiten, internationale Bündniskonstellationen.
2. Aus der Perspektive der Ziel- bzw. Aufnahmeländer hat ein zweiter Themenkreis die Politik von Staat und Hochschulen gegenüber fremden Studierenden zum Gegen-stand. Konkrete Themen wären hierbei u.a.:
- Grundsätzliche Positionen gegenüber akademischer Gastfreundschaft, ihr Wert im Selbstverständnis nationaler Bildungspolitik,
- Gesamtstaatliche akademische und nichtakademische Regelungen (wie Immatrikulations- und Prüfungsordnungen, Passgesetze, Forderung des Nachweises von Subsistenz-mitteln oder politischer Unbedenklichkeit etc.) für die Zulassung zum Studium,
- Werbung (positive wie negative) ausländischer Studenten durch den Staat oder durch Hochschulen, u.a. über Öffnung bzw. Schließung von Hochschulen, Studiengängen und Abschlüssen, besondere Steuerungsinstitutionen, Subventionen usw.
- Differenzierung der akademischen Zuwanderung nach politischen, nationalen oder konfessionellen Kriterien,
- Frauenstudium,
- Rechtsstatus der fremden Studenten als Ausländer im Studienland und als akademischer Bürger an der Hochschule,
- Auseinandersetzungen über die Politik gegenüber den ausländischen Studierenden auf verschiedenen Ebenen: innerhalb der für die Bildungspolitik zuständigen politischen und Verwaltungsinstitutionen, zwischen zentraler Bildungsverwaltung und den Hochschulen, innerhalb und zwischen Gruppen der akademischen Bürgerschaft (Professoren und Dozenten, Studenten), in der Öffentlichkeit (Presse).
3. Ein dritter Themenkreis geht von der Perspektive der Studierenden aus und untersucht die akademischen Karrieren der ausländischen Studierenden. Interessierende Fragestellungen wären hier u.a.:
- Zulassungsvoraussetzungen bei Studienbeginn (Schulbildung, Studierfähigkeit)
- Studienmotivationen: eigene akademische bzw. Berufsziele oder soziale Karriereambitionen, externe Anlässe wie Überfüllung der einheimischen Hochschulen, Diskriminierung, politische Ereignisse oder Umstände,
- Wahl der Studienfächer, Präferenzen und ihre Gründe,
- Studienverläufe (Dauer, Unterbrechungen, Fach- oder Hochschulwechsel, Wechsel des Studienlandes),
- Studienabschlüsse im Ausland (Erfolgsquote, bevorzugte Abschlüssen usw.),
- Wissenschaftliche oder berufspraktischen Qualifizierungen im Ausland nach Ende des Studiums (Praktika, Assistentenstellen, Promotion),
- Wege nach dem Studium: Rückkehr, Emigration ins Studienland, Emigration in ein Drittland,
- Anerkennung von ausländischen Abschlüssen im Heimat- oder Drittland, ihr Wert und Nutzen für Karrieren in Staat, im Hochschulwesen, in der Wirtschaft
- Besonderheiten all dieser Aspekte für das Frauenstudium.
4. Ein vierter Themenkreis umfasst, ebenfalls vorwiegend aus der Perspektive der Studierenden, ihr soziales und gesellschaftliches Lebens im Studienland. Konkrete Themen könnten sein:
- Interne Strukturen wie akademische oder kulturelle Vereine und Unternehmungen, Selbstbildung, soziale Unterstützungsmechanismen und Organisationen,
- Subgruppierungen (ethnische, religiöse) und die Beziehungen zwischen ihnen,
- Frauen und ihr Platz in den organisatorischen Strukturen und im gesellschaftlichen Leben der Auslandsstudenten,
- Brücken in die Heimatländer über Presse, Ferien, diplomatische Vertretungen,
- Beziehungen zu anderen Gruppen von Migranten wie Künstlern, politischen Emigranten, Arbeitsmigranten,
- Phänomene und Mechanismen von Adaption oder Akulturation einerseits, Isolation (in „Kolonien“) andererseits.
5. Eng mit den vorgenannten verknüpft ist ein fünfter Themenkreis, der sich mit Fragen der Interaktion der Fremden und der Gesellschaft des Studienlandes, mit der gegenseitigen Perzeption und mit dem Transfer von kulturellem Kapital und Wissen befasst. Hier interessieren u.a. die folgenden Aspekte:
- Voraussetzungen bzw. historisch-politische Rahmenbedingungen der gegenseitigen Perzeption wie Vorbildung und Kenntnis, tradierter Wahrnehmungsstereotype,
- Ebenen bzw. Orte der Begegnung und der Wahrnehmung: der akademische Raum, der Studienort, wissenschaftliche, kulturelle und kulturelle Vereinigungen, religiöse Gemeinschaften etc., die politische Ebene der Wahrnehmung (Ministerien, Parlamenten, Parteien und Verbänden),
- Unterschiede der gegenseitigen Wahrnehmung in sozial, ethnisch, kulturell, konfessionell verschiedenen Gruppen und Milieus,
Bei der Wahrnehmung fremder Studierender im Studienland interessieren u.a.:
- Betrachtungen ihres sozialen Habitus, die Beurteilung des Niveaus ihrer Vorbildung, des kulturellen (sittlichen) und geistigen Niveaus sowie des gesellschaftlichen und politischen Verhalten, Unterschiede in der Wahrnehmung von Frauen sowie ethischen oder religiösen Gruppen,
- Auseinandersetzungen um die eigene Rolle als „akademischer Gastgeber“, Erwägungen über den Sinn und Nutzen des Ausländerstudiums,
Spezifische Aspekte der Auseinandersetzung der Fremden mit dem Studienland sind:
- Urteile über das Hochschulwesen, einzelner Universitäten und Fakultäten, die Professorenschaft,
- Wahrnehmungen von Eigenarten des akademischen Lebens und insbesondere des Studentenlebens mit seinen Organisationen und Ritualen,
- Urteile über das geistige, kulturelle und religiöse Leben,
- Wahrnehmungen von sozialen Verhältnissen, Sitten und Gebräuchen,
- Urteile über das politische System, die politische Kultur,
- Selbstwahrnehmungen als Fremde, als akademische Gäste, die Auseinandersetzung mit Diskussionen über die „Ausländerfrage“ den Hochschulen.
6. Auf von V. Karadys Konzept eines europäischen bzw. weltweiten Hochschulmarktes baut ein sechster Themenkreis auf, der gleichzeitig geeignet ist, quasi auf megahistorischer Ebene eine Synthese der innerhalb des Netzwerkes erzielten Forschungsergebnisse herzustellen, aber auch eigenständigen Fragestellungen nachgeht.
- Hauptströme der Studierenden innerhalb Europas von den akademischen Peripherien zu den Zentren sowie zwischen den entwickelten Hochschulstaaten
- Transkontinentale Studentenwanderungen insbesondere nach Europa, zwischen Europa und Amerika, nach Amerika,
- Eine differenzierte quantitative und qualitative Beschreibung dieser Ströme von Bildungsmigranten in ihrer zeitlichen Dynamik sowie der fachlichen, nationalen, konfessionellen, Alters- und Geschlechterstruktur,
- Entstehung, Entwicklung und Steuerung von Angebot und Nachfrage,
- Wechselwirkung von Mechanismen des Marktes mit Mechanismen von Politik, Wirtschaft, Recht, Religion, Kultur.
Die methodischen Strategien sind so vielfältig wie die umrissenen Themenfelder und orientieren sich an der konkreten Fragestellung und den spezifischen Fragestellungen. So sind die Datenbank(en) ein wesentlicher Zugang zur quantitativen wie qualitativen Erforschung akademischer wie sozialer, ethnischer, konfessioneller, geschlechtspezifischer Aspekte der studentischen Wanderungsbewegungen, und zwar sowohl auf der Makroebene eines inter-nationalen Hochschulmarktes wie auf der Ebene einzelner oder ausgewählter Gruppen von Hoch-schu-len. Sie können auch prosopographische Untersuchungen zu prototypischen akademischen Karrieren unterstützen, wobei auf die Ergebnisse biographischer Forschungen, bestehende biographische Datenbanken etc. zurückgegriffen werden kann. Biographische Quellen, vor allem aber die öffentlichen Diskurse in der Presse und Publizistik, akademischen Institutionen, in Parteien und Verbänden, in Parlamenten und Ministerien liefen die wesentliche Grundlage für die Untersuchung der Auseinandersetzung mit den Fremden und mit der Fremde. In der Zusammenschau der Ergebnisse solcher Forschungen kann u.a. ein komplexes Bild wesentlicher Formen, Inhalte und Wirkungen bzw. Grenzen des Transfers von wissenschaftlicher, professioneller und kultureller Kompetenz im Zuge der studentischen Migration (quasi als spezifisches Produkt des internationalen Hochschulmarktes) entworfen werden.

IV
Damit könnte bereits ein mittelfristiges Programm der gemeinsamen Arbeit entworfen werden, dessen Eckpunkte wie oben dargestellt zunächst aus gemeinsamen Workshops und Tagungen sowie Publikationen innerhalb unserer wissenschaftlichen Reihe:
1. Frühjahr 2005: Workshop zum Thema Quellen und Historiographie. Er könnte, um ein Angebot von Victor Karady und Lázló Szögi aufzugreifen, in Budapest stattfinden. In Vorbereitung sollten Studien zur jeweiligen nationalen Forschungsgeschichte vorbereitet werden, um Raum zur Diskussion über zukünftige Forschungsstrategien zu geben. Parallel ein Workshop zum Thema Datenbanken statt finden kann.
2. Der Ertrag beider Tagungen sollte noch 2005 in einem Sammelband in unserer Reihe beim Verlag Peter Lang veröffentlicht werden
3. Herbst 2005 oder Frühjahr 2006: Internationale Tagung zu einem Thema wie: „Auslandsstudium und Elitensozialisation“ in Halle.


V
Ein zentrales Problem für eine Zusammenarbeit im oben skizzierten Sinne bleibt ihre Finanzierung. Hier scheinen sich zwei Wege abzuzeichnen:
1. Ein erster Weg besteht darin, wie bisher praktiziert im Rahmen konkreter Vorhaben wie Tagungen oder Publikationen vorhandene Ressourcen der beteiligten Einrichtungen zu nutzen. Für größere Projekte wie internationale Konferenzen müssen im nationalen Rahmen weitere Mittel erschlossen werden. Innerhalb unseres Netzwerkes laufende Teilprojekte wie das in Halle sollten nach Möglichkeit suchen, separat Drittmittel zur Finanzierung zu erschließen.
2. Gleichzeitig sollte der Versuch unternommen werden, europäische Fördermöglichkeiten zu erschließen. Letzteres könnte dem Gesamtprojekt eine andere Qualität geben, weil es ermöglichen würde, tatsächlich über einen etwas längeren Zeitraum zu planen und ggf. zusätzliche Forschungskapazitäten (Doktoranden oder Honorarverträge) für gemeinsam interessierende Forschungen einzusetzen.

 

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