Réseau Migrations Etudiantes
Studentische Migration Forschungsnetzwerk
Coordinateurs/Koordinators : Natalia Tikhonov, Hartmut Peter
Hartmut Rüdiger Peter
Die Diskussionen am „Runden Tisch“ in Genf sowie die informellen
Gespräche haben ergeben, dass eine weitere Zusammenarbeit übereinstimmend
als sehr wünschenswert angesehen wird. Ziel sollte es sein, die studentische
Migration als komplexes internationales Phänomen mit Anschlussmöglichkeiten
zu verschiedenen aktuellen Forschungen u.a. auf den Gebieten der Ideen-, Eliten-
oder Hochschulgeschichtsschreibung durch die Koordination bereits laufender
und die Anregung neuer Vorhaben sowie die Einbeziehung eines möglichst
breiten internationalen Kreises von Wissenschaftlern tatsächlich in seiner
Internationalität zu erforschen. Angesichts der Vielfalt der Probleme,
der Interdisziplinarität des Themas, des unterschiedlichen Forschungsstandes
und der differierenden Forschungsinteressen erscheint dabei ein Projekt mit
stark formalisierten Strukturen und einer genau definierten Agenda wenig sinnvoll.
Wir schlagen für die Form der weiteren Zusammenarbeit vor:
1. Die Zusammenarbeit sollte in der Form regelmäßiger thematischer
Tagungen und Workshops erfolgen, in deren Ergebnis ein ständiges Netzwerk
interessierter Wissenschaftler gebildet wird. Der Kreis ist so auszuweiten,
dass die wichtigen an der Migration in und nach Europa beteiligten Herkunfts-
und Zielländer noch besser repräsentiert sind. Dies betrifft einerseits
europäische Herkunftsregionen oder Zielländer wie Belgien und die
Niederlande, Großbritannien, Österreich, Skandinavien, die iberische
Halbinsel, Polen Tschechien und die Slowakei, andererseits die außereuropäische
Migration nach Europa, u.a. aus den Asien (Japan: Prof. Hayashima), Nordafrika
(Dr. Abdelkader Latreche), den USA und Kanada.
2. Für eine effektive Arbeit ist ein Mindestmaß an Strukturen nötig.
Zwei Koordinatoren (zum gegenwärtigen Zeitpunkt Natalia Tikhonov und
Hartmut Rüdiger Peter) übernehmen die Organisation der Zusammenarbeit.
Das wissenschaftliche Komitee der Tagung in Genf (Wladimir Berelowitch, Philippe
Braillard, Anatolij Ivanov, Victor Karady, Michael G. Müller, Claudie
Weill) sollte informell weiter bestehen und beratend die Arbeit unterstützen.
3. Zu einzelnen Themen, der Arbeit mit Datenbanken oder zur Vorbereitung von
Tagungen und Publikationen sollen Arbeitsgruppen gebildet werden.
4. Für die Kommunikation und die schnelle Präsentation von Forschungsergebnissen
bietet sich eine gemeinsame Website an. Ein konkretes Angebot von Philippe
Rygiel, uns auf der Webseite von Clio zu präsentieren, liegt bereits
vor.
5. Beim Verlag Peter Lang wird eine wissenschaftliche Reihe ins Leben gerufen.
Herausgeber der Reihe sind Hartmut Rüdiger Peter und Natalia Tikhonov.
Im Abstand von etwa 2 Jahren werden Tagungsberichte, thematische Sammelbände
und wissenschaftliche Monographien von ständigen Mitarbeitern des Netzwerkes
und in das Profil der Reihe passende Arbeiten anderer Kollegen veröffentlicht.
II
Die bisherigen Tagungen zum Thema studentische Migration haben jeweils einen
Kreis interessierter Kollegen vereint, die mit unterschiedlichen Fragestellungen,
zu verschiedenen geographischen Räumen und historischen Perioden, aus
einer gesamteuropäischen oder lokalen Betrachtungsperspektive, auf der
Basis verschiedener Quellen und mit unterschiedlichen Methoden überwiegend
Einzelprobleme bearbeiten. Dabei wurden Ergebnisse längerfristiger Forschungen
oder erste Annäherungen an das Thema berichtet. Eine kontinuierliche
Zusammenarbeit setzt voraus, die Klärung methodischer und inhaltlicher
Fragen fortzuführen, wobei zunächst folgende Prioritäten zu
setzen wären: .
1. Der Austausch über den gegenwärtigen Forschungsstand (jeweils
national wie international) ist zielgerichtet weiter zu führen. Dabei
sind sowohl bisher bearbeitete Themen als auch Defizite kenntlich zu machen
und aktuelle Erkenntnisinteressen zu benennen. Angestrebt wird eine umfassende
internationale Bibliographie zur Geschichte der Studentenmigration.
2. Eine weitere Aufgabe des Netzwerkes ist die gegenseitige Information über
die Materialsituation in den Herkunfts- und Zielländern der Wanderungsbewegungen,
angefangen von Besonderheiten der Quellen über interessierende Archive
und Bestände sowie ihre Nutzungsbedingungen (einschließlich der
geltenden Bestimmungen des Datenschutzes) bis hin zur zeitgenössischer
Publizistik sowie biographischen Quellen.
3. Im Kontext der Quellen oder separat ist über das statistisch verwertbare
Material und seine voraussichtlich sehr unterschiedliche Qualität zu
diskutieren. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, um sinnvolle Möglichkeiten
aufeinander abgestimmter oder wenigstens koordinierter sozialstatistischer
Untersuchungen mit Hilfe von Datenbanken entwickeln zu können.
4. Nicht nur in diesem Zusammenhang ist auch über Begriffe und Kategorien
zu sprechen. Dabei geht es ganz pragmatisch zunächst auch darum, aus
der Verschiedenartigkeit der Sprachen und Wissenschaftskulturen resultierende
Verständnis- und Kommunikationsprobleme zu überbrücken.
5. Eine chronologische Eingrenzung unseres gemeinsamen Arbeitsfeldes ist notwendig,
sollte aber nicht zu starr sein. Sinnvoll erschein die Definition eines Kernbereichs,
in dem sich die Interessen der meisten an einer permanenten Mitarbeit interessierten
Kollegen berühren und der nach unserer Auffassung von der 2. Hälfte
des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg reicht. Ältere Wanderungsphänomene
und auch aktuelle Aspekte des Themas sind damit nicht ausgegrenzt, sondern
je nach Interesse und Kapazität ebenfalls zu berücksichtigen.
6. Wie unter 1. bereits angeführt, ist der Austausch über die jeweiligen
Forschungsinteressen und Fragestellungen sowie bereits bestehende und in der
Perspektive plausible Anschlussmöglichkeiten an weitere sozialgeschichtliche
Forschungsthemen weiter zu diskutieren. (Siehe hierzu auch die im Abschnitt
III zusammengefassten Themenbereiche). Hier sollte es zunächst darum
gehen, bereits bestehende gemeinsamen Schnittmengen zu benennen, in deren
Rahmen relativ rasch und ergebnisorientiert zusammengearbeitet werden kann.
7. Über dieses Mindestmaß an Koordination hinaus ist darüber
hinaus anzustreben, dass sich alle an einer mehr als nur episodischen Zusammenarbeit
oder an Teilaspekten interessierten Kollegen darüber austauschen, welche
neuen Forschungsansätze gerade durch die internationale Betrachtungsperspektive
und die Bündelung von internationaler wissenschaftlicher Kompetenz und
Kapazität sinnvoll erscheinen.
III
In den bisherigen Diskussionen hat sich ein Spektrum von Forschungsrichtungen
und konkreten Themenstellungen für ein Forschungsnetzwerk zur Geschichte
der studentischen Migration in Europa herauskristallisiert. Im Folgenden sollen
laufende Forschungsthemen und bestehende Forschungsinteressen resümiert
und mögliche inhaltliche Grundlinien einer im oben umrissenen Sinne gestalteten
Zusammenarbeit entworfen werden. Die Systematisierung ist dabei vor allem
pragmatischer Natur und keine starre Zuordnung, da die in den verschiedenen
Themenkreisen zusammenfassten Fragen einander in ganz unterschiedlicher Weise
überschneiden bzw. auf einander aufbauen. Die Zusammenstellung ist sicher
unvollständig. Sie soll es erleichtern, Teil- oder Einzelprojekte in
den Gesamtkontext einzuordnen und Möglichkeiten paralleler, vergleichender
oder gemeinsamer Untersuchungen zu erschließen.
1. Zu einem ersten Themenkreis, der von der Perspektive der Ausgangsländer
ausgeht und Ursachen, Ziele und Motive der Entscheidung für ein Studium
im Ausland zum Gegenstand hat, gehören u.a. Fragen nach:
- Besonderheiten nationaler Hochschulsystem und ihr Einfluss auf Wanderungsprozesse,
insbesondere das Angebot an Studienplätzen in sein Verhältnis zum
bestehenden Bedarf und zur Nachfrage qualifizierter Mittelschulabgänger,
- Staatliche Hochschulpolitik gegenüber sozialen, ethnischen und konfessionellen
Gruppen bzw. Minderheiten als Auslöser oder Katalysator von akademischer
Abwanderung,
- Haltung von gesellschaftlichen Gruppen bzw. Organisationen gegenüber
dem Studium an Hochschulen im Ausland (generell, in bestimmten Ländern
oder Fachrichtungen): von gezielten Programme über verschiedene Formen
von Förderung über Duldung bis hin zu Gegenmaßnahmen,
- Frauenstudium,
- Bedeutung ausländischer Abschlüsse für berufliche und soziale
Karrieren,
- Allgemeine politische Konstellationen mit Einfluss auf die Entscheidung
für ein Studium im In- oder Ausland, wie politische Unruhen, Verfolgung
von Minderheiten, internationale Bündniskonstellationen.
2. Aus der Perspektive der Ziel- bzw. Aufnahmeländer hat ein zweiter
Themenkreis die Politik von Staat und Hochschulen gegenüber fremden Studierenden
zum Gegen-stand. Konkrete Themen wären hierbei u.a.:
- Grundsätzliche Positionen gegenüber akademischer Gastfreundschaft,
ihr Wert im Selbstverständnis nationaler Bildungspolitik,
- Gesamtstaatliche akademische und nichtakademische Regelungen (wie Immatrikulations-
und Prüfungsordnungen, Passgesetze, Forderung des Nachweises von Subsistenz-mitteln
oder politischer Unbedenklichkeit etc.) für die Zulassung zum Studium,
- Werbung (positive wie negative) ausländischer Studenten durch den Staat
oder durch Hochschulen, u.a. über Öffnung bzw. Schließung
von Hochschulen, Studiengängen und Abschlüssen, besondere Steuerungsinstitutionen,
Subventionen usw.
- Differenzierung der akademischen Zuwanderung nach politischen, nationalen
oder konfessionellen Kriterien,
- Frauenstudium,
- Rechtsstatus der fremden Studenten als Ausländer im Studienland und
als akademischer Bürger an der Hochschule,
- Auseinandersetzungen über die Politik gegenüber den ausländischen
Studierenden auf verschiedenen Ebenen: innerhalb der für die Bildungspolitik
zuständigen politischen und Verwaltungsinstitutionen, zwischen zentraler
Bildungsverwaltung und den Hochschulen, innerhalb und zwischen Gruppen der
akademischen Bürgerschaft (Professoren und Dozenten, Studenten), in der
Öffentlichkeit (Presse).
3. Ein dritter Themenkreis geht von der Perspektive der Studierenden aus und
untersucht die akademischen Karrieren der ausländischen Studierenden.
Interessierende Fragestellungen wären hier u.a.:
- Zulassungsvoraussetzungen bei Studienbeginn (Schulbildung, Studierfähigkeit)
- Studienmotivationen: eigene akademische bzw. Berufsziele oder soziale Karriereambitionen,
externe Anlässe wie Überfüllung der einheimischen Hochschulen,
Diskriminierung, politische Ereignisse oder Umstände,
- Wahl der Studienfächer, Präferenzen und ihre Gründe,
- Studienverläufe (Dauer, Unterbrechungen, Fach- oder Hochschulwechsel,
Wechsel des Studienlandes),
- Studienabschlüsse im Ausland (Erfolgsquote, bevorzugte Abschlüssen
usw.),
- Wissenschaftliche oder berufspraktischen Qualifizierungen im Ausland nach
Ende des Studiums (Praktika, Assistentenstellen, Promotion),
- Wege nach dem Studium: Rückkehr, Emigration ins Studienland, Emigration
in ein Drittland,
- Anerkennung von ausländischen Abschlüssen im Heimat- oder Drittland,
ihr Wert und Nutzen für Karrieren in Staat, im Hochschulwesen, in der
Wirtschaft
- Besonderheiten all dieser Aspekte für das Frauenstudium.
4. Ein vierter Themenkreis umfasst, ebenfalls vorwiegend aus der Perspektive
der Studierenden, ihr soziales und gesellschaftliches Lebens im Studienland.
Konkrete Themen könnten sein:
- Interne Strukturen wie akademische oder kulturelle Vereine und Unternehmungen,
Selbstbildung, soziale Unterstützungsmechanismen und Organisationen,
- Subgruppierungen (ethnische, religiöse) und die Beziehungen zwischen
ihnen,
- Frauen und ihr Platz in den organisatorischen Strukturen und im gesellschaftlichen
Leben der Auslandsstudenten,
- Brücken in die Heimatländer über Presse, Ferien, diplomatische
Vertretungen,
- Beziehungen zu anderen Gruppen von Migranten wie Künstlern, politischen
Emigranten, Arbeitsmigranten,
- Phänomene und Mechanismen von Adaption oder Akulturation einerseits,
Isolation (in „Kolonien“) andererseits.
5. Eng mit den vorgenannten verknüpft ist ein fünfter Themenkreis,
der sich mit Fragen der Interaktion der Fremden und der Gesellschaft des Studienlandes,
mit der gegenseitigen Perzeption und mit dem Transfer von kulturellem Kapital
und Wissen befasst. Hier interessieren u.a. die folgenden Aspekte:
- Voraussetzungen bzw. historisch-politische Rahmenbedingungen der gegenseitigen
Perzeption wie Vorbildung und Kenntnis, tradierter Wahrnehmungsstereotype,
- Ebenen bzw. Orte der Begegnung und der Wahrnehmung: der akademische Raum,
der Studienort, wissenschaftliche, kulturelle und kulturelle Vereinigungen,
religiöse Gemeinschaften etc., die politische Ebene der Wahrnehmung (Ministerien,
Parlamenten, Parteien und Verbänden),
- Unterschiede der gegenseitigen Wahrnehmung in sozial, ethnisch, kulturell,
konfessionell verschiedenen Gruppen und Milieus,
Bei der Wahrnehmung fremder Studierender im Studienland interessieren u.a.:
- Betrachtungen ihres sozialen Habitus, die Beurteilung des Niveaus ihrer
Vorbildung, des kulturellen (sittlichen) und geistigen Niveaus sowie des gesellschaftlichen
und politischen Verhalten, Unterschiede in der Wahrnehmung von Frauen sowie
ethischen oder religiösen Gruppen,
- Auseinandersetzungen um die eigene Rolle als „akademischer Gastgeber“,
Erwägungen über den Sinn und Nutzen des Ausländerstudiums,
Spezifische Aspekte der Auseinandersetzung der Fremden mit dem Studienland
sind:
- Urteile über das Hochschulwesen, einzelner Universitäten und Fakultäten,
die Professorenschaft,
- Wahrnehmungen von Eigenarten des akademischen Lebens und insbesondere des
Studentenlebens mit seinen Organisationen und Ritualen,
- Urteile über das geistige, kulturelle und religiöse Leben,
- Wahrnehmungen von sozialen Verhältnissen, Sitten und Gebräuchen,
- Urteile über das politische System, die politische Kultur,
- Selbstwahrnehmungen als Fremde, als akademische Gäste, die Auseinandersetzung
mit Diskussionen über die „Ausländerfrage“ den Hochschulen.
6. Auf von V. Karadys Konzept eines europäischen bzw. weltweiten Hochschulmarktes
baut ein sechster Themenkreis auf, der gleichzeitig geeignet ist, quasi auf
megahistorischer Ebene eine Synthese der innerhalb des Netzwerkes erzielten
Forschungsergebnisse herzustellen, aber auch eigenständigen Fragestellungen
nachgeht.
- Hauptströme der Studierenden innerhalb Europas von den akademischen
Peripherien zu den Zentren sowie zwischen den entwickelten Hochschulstaaten
- Transkontinentale Studentenwanderungen insbesondere nach Europa, zwischen
Europa und Amerika, nach Amerika,
- Eine differenzierte quantitative und qualitative Beschreibung dieser Ströme
von Bildungsmigranten in ihrer zeitlichen Dynamik sowie der fachlichen, nationalen,
konfessionellen, Alters- und Geschlechterstruktur,
- Entstehung, Entwicklung und Steuerung von Angebot und Nachfrage,
- Wechselwirkung von Mechanismen des Marktes mit Mechanismen von Politik,
Wirtschaft, Recht, Religion, Kultur.
Die methodischen Strategien sind so vielfältig wie die umrissenen Themenfelder
und orientieren sich an der konkreten Fragestellung und den spezifischen Fragestellungen.
So sind die Datenbank(en) ein wesentlicher Zugang zur quantitativen wie qualitativen
Erforschung akademischer wie sozialer, ethnischer, konfessioneller, geschlechtspezifischer
Aspekte der studentischen Wanderungsbewegungen, und zwar sowohl auf der Makroebene
eines inter-nationalen Hochschulmarktes wie auf der Ebene einzelner oder ausgewählter
Gruppen von Hoch-schu-len. Sie können auch prosopographische Untersuchungen
zu prototypischen akademischen Karrieren unterstützen, wobei auf die
Ergebnisse biographischer Forschungen, bestehende biographische Datenbanken
etc. zurückgegriffen werden kann. Biographische Quellen, vor allem aber
die öffentlichen Diskurse in der Presse und Publizistik, akademischen
Institutionen, in Parteien und Verbänden, in Parlamenten und Ministerien
liefen die wesentliche Grundlage für die Untersuchung der Auseinandersetzung
mit den Fremden und mit der Fremde. In der Zusammenschau der Ergebnisse solcher
Forschungen kann u.a. ein komplexes Bild wesentlicher Formen, Inhalte und
Wirkungen bzw. Grenzen des Transfers von wissenschaftlicher, professioneller
und kultureller Kompetenz im Zuge der studentischen Migration (quasi als spezifisches
Produkt des internationalen Hochschulmarktes) entworfen werden.
IV
Damit könnte bereits ein mittelfristiges Programm der gemeinsamen Arbeit
entworfen werden, dessen Eckpunkte wie oben dargestellt zunächst aus
gemeinsamen Workshops und Tagungen sowie Publikationen innerhalb unserer wissenschaftlichen
Reihe:
1. Frühjahr 2005: Workshop zum Thema Quellen und Historiographie. Er
könnte, um ein Angebot von Victor Karady und Lázló Szögi
aufzugreifen, in Budapest stattfinden. In Vorbereitung sollten Studien zur
jeweiligen nationalen Forschungsgeschichte vorbereitet werden, um Raum zur
Diskussion über zukünftige Forschungsstrategien zu geben. Parallel
ein Workshop zum Thema Datenbanken statt finden kann.
2. Der Ertrag beider Tagungen sollte noch 2005 in einem Sammelband in unserer
Reihe beim Verlag Peter Lang veröffentlicht werden
3. Herbst 2005 oder Frühjahr 2006: Internationale Tagung zu einem Thema
wie: „Auslandsstudium und Elitensozialisation“ in Halle.
V
Ein zentrales Problem für eine Zusammenarbeit im oben skizzierten Sinne
bleibt ihre Finanzierung. Hier scheinen sich zwei Wege abzuzeichnen:
1. Ein erster Weg besteht darin, wie bisher praktiziert im Rahmen konkreter
Vorhaben wie Tagungen oder Publikationen vorhandene Ressourcen der beteiligten
Einrichtungen zu nutzen. Für größere Projekte wie internationale
Konferenzen müssen im nationalen Rahmen weitere Mittel erschlossen werden.
Innerhalb unseres Netzwerkes laufende Teilprojekte wie das in Halle sollten
nach Möglichkeit suchen, separat Drittmittel zur Finanzierung zu erschließen.
2. Gleichzeitig sollte der Versuch unternommen werden, europäische Fördermöglichkeiten
zu erschließen. Letzteres könnte dem Gesamtprojekt eine andere
Qualität geben, weil es ermöglichen würde, tatsächlich
über einen etwas längeren Zeitraum zu planen und ggf. zusätzliche
Forschungskapazitäten (Doktoranden oder Honorarverträge) für
gemeinsam interessierende Forschungen einzusetzen.